in Projektmanagement - Standards

ISO 21500 kommt bald – aber was heißt das für uns?

Am 16.1.2012 berichtete DI Helmut Berger als Vertreter der PMA im Normungsgremium über den Stand und die geplante weitere Vorgehensweise zur Erstellung der ISO 21500, einer internationalen Norm für Projektmanagement, die analoge Ansätze (z.B. BS 6079 und DIN 69901) ablösen soll.

Einige interessante Aussagen hier als Information:

  • Die Norm schreibt keine Best Practices fest
  • Die Norm ist nicht als Zertifizierungsgrundlage gedacht, sollte aber als Bestandteil von Projektverträgen genutzt werden können.
  • Die Struktur folgt weitgehend dem Prozessmodell von PMI (analog ja auch PRINCE2), der Kompetenzansatz von IPMA wird auf hohem Abstraktionsniveau genannt, aber nicht weiter ausgeführt.
  • Deutschland plant keine Übersetzung, das österreichische Normungsinstitut will aber eine deutsche Fassung herausbringen.
  • Man rechnet mit einer Verabschiedung der Norm Ende 2012.

Es gibt bereits eine Vorabversion der Norm zum Kauf bei http://www.on-norm.at. Man muss nach ISO 21500 suchen, für satte € 48,- kann man diese dann downloaden.

Mein persönlicher Kommentar: Den Wert dieser Norm konnte ich aus dem Vortrag nicht herauslesen. Was bringen AGBs, die kein Soll definieren? Was bringt ein Standard, wenn man weder Personen noch Organisationen danach zertifizieren kann?

Nachtrag: Nun gibt es die Norm in ihrer Endversion und der Preis ist auf ca. € 111,- gestiegen. Der Wert leider nicht. Es ist eine Sammlung von Begriffen, mit denen keine Praxisanleitung verbunden ist. Als einzigen Wert könnte man sehen, dass das Prozessmodell von PMI damit einen besonderen Status erhalten hat. Der IPMA-Standard kommt mit einem lapidaren Absatz vor, indem die Kompetenzbereiche genannt werden, wie sie IPMA als Eye of Competence definiert. Eine magere Ausbeute.

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