in Personalmanagement, Projektmanagement - Praxis

Staffing-Probleme aus der Sicht eines Dichters

Immer wenn es in Projekten um Engpassressourcen geht und man hört, dass ohne eine bestimmte Person das Projekt bzw. eine konkrete Aufgabe nicht zu bewältigen sei, denke ich an Bert Brechts Geschichten von Herrn K., wo er sich über den unentbehrlichen Beamten äußert:

Von einem Beamten, der schon ziemlich lange in seinem Amt saß, hörte Herr K. rühmenderweise, er sei unentbehrlich, ein so guter Beamter sei er. „Wieso ist er unentbehrlich?“ fragte Herr K. ärgerlich. „Das Amt liefe nicht ohne ihn“, sagten seine Lober. „Wie kann er da ein guter Beamter sein, wenn das Amt nicht ohne ihn liefe?“, sagte Herr K., „er hat Zeit genug gehabt, sein Amt so weit zu ordnen, dass er entbehrlich ist. Womit beschäftigt er sich eigentlich? Ich will es euch sagen: mit Erpressung!“

Wie immer, darf diese Weisheit nicht pauschal angewendet werden und es wäre zynisch, auftauchende Engpässe ungeprüft so zu kommentieren bzw. zu erklären. Aber wenn jemand regelmäßig als unentbehrlich erscheint, sollte man die Hypothese von Herrn Keuner ernsthaft in Betracht ziehen.

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